Neue Akkus für den Stromer

Weiter, dünner, günstiger: Neuartiger Akku für Elektro-Autos
14.12.2013, 11:53 Uhr | mmh, t-online.de

Flach und leicht – der neue Lithium-Akku wird nicht mehr viel mit der runden Batterie gemein haben. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images)
Reichweite und Kosten – das sind die Knackpunkte für den Erfolg oder Misserfolg von Elektroautos. Mehr als 100 Kilometer waren bisher nicht drin, bei Kälte sogar nur die Hälfte. Und dafür 15.000 Euro bezahlen? Das ist nicht wirklich wettbewerbsfähig. Jetzt hat ein japanischer Hersteller neue Lithium-Akkus für Elektroautos vorgestellt. Das könnte den Durchbruch für das E-Auto bedeuten.
Leicht, kostengünstig und mit großer Reichweite: Die dreifache Kapazität verspricht Sekisui Chemical für seine neuartigen Lithium-Ionen-Batterie. Neue Materialien, neue Bauweise und eine andere Form als bisherige Akkus eröffnen dem Elektroauto ganz neue Möglichkeiten heißt es. Die Kosten sollen durch die neue Bauart pro Kilowattstunde um rund 60 Prozent sinken, berichtet Japanmarkt.de, ein Onlineportal der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan (DIHKJ). Die Folgen: Elektroautos würden günstiger und könnten mit Benzin- und Dieselfahrzeugen mithalten, die Reichweite könnte auf bis zu 600 Kilometer steigen. Also in etwa vergleichbar zu einem vollgetankten Auto.
Leichter, sparsamer, weiter – konkurrenzfähig
Zum Vergleich: Tesla S – bisher das Modell mit der größten Reichweite – schafft aufgeladen rund 480 Kilometer bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 90 Kilometer pro Stunde. Die ersten Batterien präsentierte Sekisui Chemical jetzt auf der ÖKo-Messe Eco Products 2013 in Tokyo, das Unternehmen ist Experte für Plastikmaterialien.
Außerdem ist der Akku nicht so sperrig wie die bisherigen Batterien, die Auto-Designer können also ganz anders planen. Laut cnet.com soll das Produkt 2015 einsatzbereit sein und in Massenproduktion gehen. Im Sommer 2014 sollen die ersten Testprodukte ausgeliefert werden. Die Finanzzeitung Nikkei schreibt, dass das Unternehmen selbst die Kosteneinsparung auf rund drei Fünftel schätzt.
So funtioniert der Lithium-Akku
Diese Lithium-Ionen-Akkus nutzen Silizium statt Kohlenstoffmaterialien für die negative Elektrode, erklärt japanmarkt.de. Eine spezielle Legierung soll das bisher bestehende Problem der kurzen Haltbarkeit von Siliziummaterialien lösen. Außerdem neu: ein festes Polymer-Elektrolyt-Material – ebenfalls von Sekisui Chemical entwickelt – statt der bisher benutzten gelartigen Elektrolyten. Das bedeutet, die Batterie muss nicht mehr aufwändig mit einer Flüssigkeit gefüllt werden. Das würde die Produktionsgeschwindigkeit der Batterien um das 10-fache steigern.
14.12.2013, 11:53 Uhr | mmh, t-online.de